Kosten und Stromverbrauch

Bitte erst mal hier lesen: Infos zu meinen Kosten

Allgemein:
Ich bekomme einige Anfragen zwecks meines Stromverbrauchs und damit den Kosten. Damit es diesbezüglich keine Missverständnisse gibt, habe ich hier die wesentlichen Infos zusammengefasst. Bei Fragen oder Kritik oder Verbesserungsvorschlägen wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr Euch per Email melden würdet. Danke! Bitte beachtet auch folgende Werte:
- Berechneter Jahresprimärenergiebedarf = 91,0 kWh/m²a
- Unser Gebäudevolumen = 784,0 m³
- Unsere Gebäudenutzfläche = 250,9m²

Haustyp:
Ich möchte hier erwähnen: Wir haben kein Passivhaus, wir haben kein Nullenergiehaus, wir haben kein KfW-40-Haus, wir haben kein KfW-60-Haus. Und ob wir ein Niedrigenergiehaus haben, hängt davon ab, welche Definition wir da benutzen. Allgemein gilt (Stand 2007): Ein Niedrigenergiehaus hat einen Primärenergiebedarf von max. 121 kWh/m²a und ein HT von maximal 0,49 W/m²K. Es hat einen Heizwärmebedarf von 40 – 79 kWh/m²a (40 – 79 Kilowattstunden pro Quadratmeter und pro Jahr). Und das mit dem oberen Grenzwert (79 kWh/m²a) ist die Frage, denn oft findet man auch einen Grenzwert von nur 70 kWh/m²a. Also gehe ich mal vom besten Fall für uns aus, dann kann ich sagen: Ja, wir haben ein Niedrigenergiehaus, denn unsere berechneten Werte sind:
- Unser Jahresprimärenergiebedarf = 91,0 kWh/m²a
- Unser Transmissionswärmeverlust HT = 0,482 W/m²K
-
Unser Heizwärmebedarf = 77,03 kWh/m²a
Für nähere Berechnungen müsst Ihr meinen Energieeinsparnachweis anschauen. Und wie man bei meinen tatsächlich gemessenen Werten sieht, liege ich genau im berechneten Bereich bzw. noch darunter. Zusatzinfo: Wir haben auch keinen Keller und wir haben auch keine Solaranlage.


Quelle: hea.de

Das 3-Liter-Haus:
Als 3-Liter-Häuser werden umgangssprachlich Niedrigenergiegebäude bezeichnet, die einen jährlichen Primärenergiebedarf je m² Nutzfläche für die Beheizung des Hauses von weniger als 34 kWh Primärenergie aufweisen. Dies entspricht dem Primärenergiegehalt von 3 Litern Heizöl (Zur leichten Umrechnung: 1m³ Erdgas oder 1 Liter Heizöl besitzen jeweils 10 kWh Energieinhalt). Da ich also einen berechneten Jahresprimärenergiebedarf von 91,0 kWh/m²a habe, so besitzen wir deshalb ein "9-Liter-Haus". Mit einem KfW-40 Haus besteht also die Möglichkeit, einen Energieverbrauchstandard zu erzielen, der nach Energieeinsparverordnung (EnEV) nicht mehr als 40 kWh Primärenergie pro Jahr verbrauchen darf und somit noch einmal 1/3 unter dem Standard von einem KfW 60-Haus liegt.

Primärenergieverbrauch/Endenergie:
Endenergie, ist die Energie, die meine Wärmepumpe tatsächlich braucht, und zwar für Heizung, Warmwasser und Hilfsenergie (z.B. Strom für Pumpen). Die Endenergie kann ich an meinem Stromzähler ablesen. Da nun aber für jede Kilowattstunde (kWh), die ich aus meiner Steckdose bekomme, im Kraftwerk (wo der Strom erzeugt wird) ca. 3 kWh benötigt werden, um diese Energie zu erzeugen, so spricht man von 3 kWh Primärenergie für 1 kWh Endenergie. Die entscheidende Größe, die nun für den Energiepass wichtig ist, ist die Primärenergie, die man pro Quadratmeter und Jahr braucht. Bezugsgröße ist die Gebäudenutzfläche. Diese berechnet sich aus dem Gebäudevolumen multipliziert mit 0,32 (wenn man das Gebäudevolumen nicht kennt, so multipliziert man einfach die Gebäudewohnfläche mit dem Faktor 1,2). In meinem Fall also:
- Unser Gebäudevolumen = 784,0 m³
- Unsere Gebäudenutzfläche = 250,9m² (0,32*784)
Beispielrechnung für meinen Jahresprimärenergiebedarf (hier für das Jahr 2006):
(9402 kWh/a)/(250,9 m²) = 37,47 kWh/m²a. Dies ist allerdings die Endenergie. Diese noch mit Faktor 3 multiplizieren, so kommt man dann auf einen Jahresprimärenergiebedarf von 112,42 kWh/m²a.

Energieeffizienzklasse aus Energiepass/Energieausweis:
Theoretisch und auch praktisch liegen wir beim Primärenergieverbrauch in Klasse B. Wenn wir mal ein gutes Jahr haben, können wir mit den tatsächlichen Verbrauchswerten eventuell auch in Klasse A reinrutschen.

Warmwasserverbrauch/Zirkulation:
In 2006 und bis August 2007 habe ich für die Warmwasserbereitung ca. 2000-2500kWh pro Jahr verbraucht: Sehr viel! Erstens machte ich auch Brauchwasser tagsüber, was absolut unnötig war und zweitens habe ich die Wärmeverluste meiner Zirkulationspumpe total unterschätzt. Vorher war diese nur nachts inaktiv, jetzt habe ich die Taktung mit Zeitschaltuhr besser eingestellt. Da unsere Zirkulationsleitungen analog den Warmwasserleitungen liegen, laufen diese ins Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss und legen so sehr weite Strecken zurück.

Das erste Jahr:
Wie schon vorher erwähnt und wie überall nachgelesen werden kann, darf man das 1. Heizjahr in einem Neubau nicht so ernst nehmen. Bei mir war das so: Zum einen hatte ich absolut keine Ahnung, wie die Funktionsweise ist und konnte deshalb nicht die optimalen Einstellungen an der Wärmepumpe (Grundeinstellungen, Warmwasserperioden, Heizungsperioden) vornehmen (da gibt es ja jede Menge Knöpfe an der Wärmepumpe wo man draufdrücken kann). Zum anderen zogen wir im Februar 2006 in unser Haus ein. Dies war ein sehr kalter Winter bis zu Minus 10°C, was natürlich für eine Luftwärmepumpe vom Verbrauch her äußerst schlecht ist. Dazu war der Neubau noch richtig feucht (Estrich, Fliesen, Tapeten). Des weiteren waren die Rohrleitungen von der Heizungsanlage ins Wohnhaus im ersten Jahr noch nicht isoliert. Außerdem wurde erst später der Warmwassersensor weiter nach oben im Wasserbehälter verlegt. Dazu kommt noch, dass das Haus noch nicht verputzt war.


Weitere Anmerkungen zu den Kosten:
- Der Gesamtstromverbrauch beinhaltet auch den Strom für die Zirkulationspumpe, die Pumpe für die Heizkörper und die Pumpe für die Fußbodenheizung
- Der Gesamtstromverbrauch beinhaltet auch die Grundgebühr für den separaten Stromzähler der Wärmepumpe
- Die Raumtemperatur beträgt überall mindestens 20°C, im Wohnzimmer ca. 23°C
- Wärmegewinn durch Fenster und Türen fällt geringer aus, da bedingt durch Baulage keine optimale Sonneneinstrahlung ins Wohnhaus
- Lange Rohrleitungswege zwischen Wärmepumpe und Warmwasseranschlüsse im Haus, deswegen auch sehr lange Zirkulationswege und damit Wärmeverluste
- Kombination zwischen Fußbodenheizung und Heizkörpern ist kostentechnisch nicht so effizient
- Im ersten Jahr sind die Kosten generell deutlich erhöht
- Warmwasserbereitung bereits werktags ab 4 Uhr morgens
- Stromkosten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen
- Bei ca. 2 Drittel der beheizten Fläche ist der Bodenbelag Kork oder Laminat. Bei nur 1 Drittel besteht der Bodenbelag aus Fliesen

Stromzähler:
Wir haben auch nur einen Stromzähler für die Wärmepumpe. Es gibt somit keine Unterscheidung zwischen Hoch- und Niedertarif. Niedertarif würde sich bei uns nur rechnen, wenn man verstärkt in der Nacht heizen oder Warmwasser aufbereiten würde. Da bei uns die Wärmepumpe immer abends für Warmwasser läuft, ergibt sich somit mit nur einem Zähler fast keinen Unterschied.